Everest – echt jetzt?? Man hört so viel Schlimmes: die zahlreichen Unfälle, die Ausbeutung der Sherpas, der große Ansturm von Touristen, die, so scheint es, ihren Kruscht extra von zu Hause mitbringen, um ihn genau dort zu entsorgen!
Asien
Von der Bergsteigerszene hatte ich mich mit dem Aconcagua gebührend verabschiedet. Mein Vorhaben, weniger Hummeln im Hintern zu haben, dafür bodenständiger zu werden, setzte ich beruflich schon seit 2012 „an Ort und Stelle bleibend“ um.
Ähnlich verwurzelt verbrachte ich 2014 auch meinen Urlaub und die Wochenenden: Ich machte die Allgäuer, Tegernseer und Schweizer Berge sowie Seen mit ganz normalen Wandertouren inklusive Badevergnügen unsicher und fühlte mich in der vertrauten Heimat pudelwohl. Kein schwieriges Gepacke, kein Zelt-Geschlafe, kein Hinter’n-Stein-Gepinkle, kein Schnee-Gesammle vor dem Kochen und nie lange weg von zu Hause – herrlich, ich glaub, ich werd erwachsen!
Im Herbst klopfte jedoch, wenn auch ganz zart, die Abenteuerlust an meiner Tür und fragte vorsichtig, ob’s nicht einen Mittelweg zwischen gediegenem Urlaub in der Heimat und extremem Bergsteigerurlaub in der Ferne geben könnte. Bei einem gemütlichen Abendessen mit meinen zwei Tegernseer Freunden Mone und Guido beratschlagten wir dann, wie dieser Mittelweg aussehen könnte, und sie hatten prompt eine Idee: »Wir sind über Guidos Geburtstag wieder in Ägypten. Komm doch einfach mit?!«
Gesagt, getan. Im Februar 2015 verbrachte ich mit meinen Freunden am Strand von El Gouna zehn sehr entspannte, kurzweilige, bücherlastige und feucht-fröhliche Tage. Die Faulenzerei im Sand bot jedoch Zeit und Raum für Tagträume jeglicher Art und schnell stand die Abenteuerlust neben meiner Liege. Aus dem zarten Klopfen an der Tür wurde bald ein aufdringliches Rupfen an meinem Handtuch und es dauerte nicht lange, bis die Gedanken aus Ägypten ab- und hin zu Bergen über 7.000 Meter reisten. Noch am Strand stöberte ich auf den Seiten von Karis Agentur – und wurde auf Anhieb fündig: eine Expedition in Tibet zum North Col, wo sich das erste und sehr eindrückliche Hochlager der Mount-Everest-Nordroute befindet. Bei der Tour ging es nicht ums »Gipfel-Reißen«. Der kulturelle Teil überwog sogar.
»Na siehste, hab ich’s doch gewusst!« Triumphierend zog die Abenteuerlust samt Wanderstock noch in Ägypten wieder fest bei mir ein und wir liebäugelten mit diversen Himalaya-Ausflügen drauf los, rund um Everests North Col (7.020m in Tibet), Ladakhs Kun (7.077m in Indien) und Annapurnas Nachbar: dem Himlung Himal (7.126m in Nepal).
Im Frühjahr 2015 mach ich aber noch rasch eine Skitour in Marokko, um zwischen das Meeresrauschen am ägyptischen Sandstrand und die 7.000 hochalpinen Meter im kalten Himalaya ein wenig „normale“ Bergluft zu bringen.
Bestens trainiert und nichts ahnend starte ich vier Wochen später zunächst nach Tibet und sollte auf dieser sowie den zwei folgenden Touren vom Jahrhundert-Erdbeben, über Lawinen, einem zermatschten Finger und fast abgefrorenen Zehen alles erleben …
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