Ararat | Damavand | Jacobsweg | Ecuador

… oder eher von Höhenflügen und Talfahrten …

Zu Beginn meiner Reisen nach Peru, Chile und Nepal ging es mir noch gar nicht um die Höhe. Als ich dann aber auf dem Surya Peak in Nepal zum ersten Mal Höhenluft über 5.000 Meter schnupperte, drei Monate später den Kilimandscharo und neun Monate später den Elbrus bestieg, war ich angesteckt. In meinem Kopf drehte sich alles um die Planung weiterer Touren. Kaum hatte ich eine Tour beendet und war wieder zu Hause, informierte ich mich über weitere Berge rund um den Globus. Ich konnte von Bildern und Reiseberichten gar nicht genug bekommen und träumte mir nachts das Gipfelglück wieder herbei. Ich stellte fest, dass ich völlig unerwartet eine – meine – große Leidenschaft gefunden hatte, ohne sie überhaupt gesucht zu haben. Die Einfachheit, die Natur, das Bei-sich-sein, aber auch die Strapazen und Herausforderungen waren genau meins. Gleichzeitig kam ich immer wieder an meine Grenzen, ob körperlicher oder technischer Art. Und genau da wollte ich dranbleiben, wollte ich mich verbessern.
Nach der Reise zum Elbrus musste ich nicht lange auf eine Gelegenheit warten, denn das nächste Bergabenteuer zum Ararat in die Türkei war bereits gebucht.
Ein Jahr später und versorgt mit vielen guten Tipps von Udo und anderen Bergsteigern, machte ich mich auf zum Damavand im Iran. Über 5.000 Metern fühlte ich mich inzwischen wohl, fast schon heimisch. Vorsichtig linste ich Richtung 6.000er-Marke …
Doch ich überforderte mich. Während der Touren 2007 und 2008 wurde ich immer wieder auf mich selbst zurückgeworfen und merkte, wie ich mir Gedanken darüber machte, wer ich bin und was mir wichtig ist im Leben. Nicht ohne Folgen: Kurz vor meinem 30. Geburtstag, im Sommer 2009, geriet ich in eine handfeste Krise, meine Stimmung war am Boden. Nichts mehr mit Höhenrausch – es folgte eine zweijährige Bergpause mit einer Pilgertour auf dem Jakobsweg quer durch Spanien.
Ende 2009 unternahm ich mit meinem Vater eine Reise nach Argentinien. Ich freute mich sehr, nach fünf Jahren wieder in diesem  Land zu sein. Wir machten zwar keine Gipfeltouren, sondern nur mehr oder weniger einfache Bergwanderungen, doch meine Neugier auf Berge und Gipfel war wieder geweckt. Sie hatten mir gefehlt!
Und schon ein Jahr später, Ende 2010, kehrte ich nach Südamerika zurück. Im Gepäck: sieben geplante Gipfeltouren entlang „der Straße der Vulkane“ in Ecuador und eine fast schon greifbare Sehnsucht nach Höhe, welche ich rund um den Chimborazo und Cotopaxi würde stillen können – Rückreise-Odyssee über Amsterdam inklusive …

Reisebilder

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