Alaska | Summit 5

Denali (Mount McKinley) – 30. April bis 22. Mai 2016

Anchorage, Talkeetna

Flug mit der einmotorigen de Havilland Otter zum Basecamp; Platz im Cockpit ergattert und mitgesteuert; Kahiltna-Gletscher im Denali-Nationalpark

22 Tage – 380 Kilometer im Bus, 6.200 Aufwärts-Höhenmeter, 60 Kilometer zu Fuß; Gipfelhöhe: 6.190 Meter

die gesamte Ausrüstung inklusive Essensvorräten auf meinem Rücken; Dauerfrieren; zwei Versuche, den Gipfel zu erreichen; Kokosöl, das meinem Magen gar nicht gefällt

das lokale Trockenfleisch und Frischkäse aus der Tube

Das arktische Training noch in den Knochen geht’s zehn Tage später bereits wieder zum Flughafen. Über Reykjavik und Seattle bringt mich der Flieger nach Anchorage, größte Stadt Alaskas.
Der Name »Alaska« ist abgeleitet aus dem aleutischen »Alyeska« und bedeutet so viel wie »Großes Land« oder »Land, in dessen Richtung das Meer strömt«. Mit seinen rund 1,7 Millionen km2 liegt der 49. Bundesstaat der USA, der gleichzeitig der größte und westlichste ist, in der nördlichsten Ecke des Landes und wird gerade mal von 740.000 Einwohnern bevölkert. Dafür leben allein in Anchorage 275.000 Menschen, also fast 40 % der Gesamtbevölkerung Alaskas. Juneau, die Hauptstadt des Staates, zählt hingegen nur 30.000 Einwohner und ist ausschließlich per Schiff oder Flugzeug zu erreichen.
Es wird vermutet, dass Semjon Iwanowitsch Deschnjow 1648 als erster Europäer Alaska sichtete. Vitus Bering, ein Däne, der im Auftrag des Zaren segelte, und der russische Kapitän Alexei Tschirikow betraten über 90 Jahre später als Zweite das Land. Kurzerhand übernahm das Zarenreich das Land samt seinen Einwohnern als Kolonie. Etwas mehr als 100 Jahre gehörte Alaska neben Kalifornien zur Kolonie Russisch Amerika, ehe Zar Alexander II. Mitte des 19. Jahrhunderts seine Kolonie für 7,2 Millionen US-Dollar an die Vereinigten Staaten verkaufte. Dieses Geschäft wurde zum billigsten Landkauf aller Zeiten und noch heute dürften sich die Russen darüber ärgern, wenn man bedenkt, dass gut 100 Jahre später ein sehr ergiebiges Erdölfeld entdeckt wurde.
Unter den acht Nationalparks des Landes zählt der knapp 25.000 km2 große Denali-Nationalpark vermutlich zu den Bekanntesten. Der Name leitet sich von dem 6.190 Meter hohen Berg in diesem Gebirgsmassiv unweit des Polarkreises ab, den die Ureinwohner, die Koyukon, »Denali« nannten (»der Große« oder »der Hohe«). Er trug bereits einige Namen, je nachdem, wem das Land gehörte. Die Russen nannten ihn »Bolschaja Gora« (»Großer Berg«), die Amerikaner kurz »Densmore’s Mountain« (nach einem Goldgräber), bevor sie ihm für 58 Jahre die offizielle Bezeichnung Mount McKinley (25. Präsident der USA) verpassten. 1975 beschloss man die Rückbenennung, amtlich wurde das aber erst 2015, dennoch wird »der Große« weiterhin häufig McKinley genannt und stellt für Bergsteiger eine besondere Herausforderung dar. Zum einen wegen der Höhe und den über 70 Kilometer langen Gletscherströmen, vor allem aber wegen den extremen klimatischen Bedingungen: Temperaturen bis zu minus 30 Grad, starke Winde und schlechtes Wetter auch während der Bergsaison zwischen April und Juli … Ganz schön geschichtsträchtige sowie herausfordernde Ecke…und ich bin kurz davor, genau dort einzutauchen.

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