Australien | Ozeanien | Summit 6a & b

Mount Kosciuszko & Carstensz-Pyramide – 25. Oktober bis 15. November 2016

Sydney, Cooma, Thredbo – Australien // Denpasar – Bali // Timika, Sugapa, Suangama – Westneuguinea.

Landung auf dem Flughafen in Sugapa, der dem gefährlichsten in Lukla in nichts nachsteht; rasante Mopedfahrt als Sozius; der neuguineische Dschungel – Märchenwald und grüne Hölle zugleich

21 Tage – 6.400 Aufwärts-Höhenmeter, 110 Kilometer zu Fuß, 250 Kilometer im Auto; Gipfelhöhe: Kosciuszko 2.228 Meter // Carstensz 4.884 Meter

mich im australischen Outback nicht zu verlaufen; nicht in einem neuguineischen Dschungel-Kochtopf zu landen; Überquerung einer 600 Meter tiefen Kluft auf einem Seil; dauernd nass bis auf die Knochen zu sein

Appenzeller Bärli-Biber: eine pappsüße, an Lebkuchen erinnernde fladenartige Gebäckspezialität mit einer Art Marzipanfüllung. Die lassen sich in die kleinste Ecke des Rucksacks quetschen. Weil sie sowieso etwas zerknautscht aussehen, leidet die Optik im vollgestopften Rucksack nur wenig. Dafür schmeckt diese süchtig machende Kalorienbombe himmlisch.

Seit der Rückkehr aus Alaska genieße ich nach dem ganzen ewigen Eis die sommerlichen Temperaturen des heimischen Allgäus in vollen Zügen. Bei schlechtem Wetter weigere ich mich, warme Sachen anzuziehen, und die Flipflops lege ich erst recht nicht mehr ab. Einmal Kind, immer Kind – so bin ich eben. Das gut gemeinte »Julchen, du holst dir noch eine Erkältung!« bleibt natürlich auch dieses Mal nicht aus. Nein, werde ich nicht. Das Kind ist fast 40, fühlt sich ganz wohl so und wird auch am Schuhwerk nix ändern. Früh genug werde ich wieder in klobigem Schuhwerk stecken.
Für den anstehenden Urwald-Trip zur Carstensz-Pyramide halte ich meinen in Alaska antrainierten Ausdauerpegel, indem ich die Tegernseer und Allgäuer Berge zu Fuß oder per Rad unsicher mache. Nebenbei bemerke ich ein ganz neues Gefühl: Zum ersten Mal trage ich sowas wie Gelassenheit in mir. Die Gedanken, ob und wenn etwas passiert, lasse ich bewusst zu. Will ja achtsam bleiben. Aber ich habe inzwischen mehr Vertrauen. Zum einen in das Equipment, zum anderen in mein eigenes Können. Vier Wochen später fliege ich samt entspannter Abenteuerlust und 40 Kilogramm Gepäck von München um die halbe Welt. Doha, die Hauptstadt von Katar, ist die erste Station meiner insgesamt 30-stündigen Reise, Pausen und Hintern platt sitzen inklusive. Von dort weiter nach Denpasar, der größten Stadt auf Bali und gleichzeitig offizieller Ausgangspunkt für die Dschungeltour. Aber erst in einer Woche, ich habe nämlich noch etwas anderes vor …
Mit den Seven Summits inzwischen besser vertraut, weiß ich nun, dass es zusätzlich zu der Seven-Summit-Liste vom Südtiroler Reinhold Messner diejenige von Dick Bass, einem US-amerikanischen Unternehmer und Extrembergsteiger, gibt. Seine Idee, die höchsten Gipfel aller Kontinente in Serie zu besteigen, realisierte er 1985 auch als Erster. Er zählte erstmals die Seven Summits auf, nennt in seiner Liste aber den Mount Kosciuszko als höchsten Berg des australischen Festlands. Messner hingegen legt mit der Carstensz-Pyramide eine weitaus schwierigere und anspruchsvollere Alternative für diese Gegend fest, welche, ganz nach geografischer Auffassung, die pazifischen Inselstaaten (Ozeanien) und das australische Festland als einen Kontinent eint. Und aktuell freue ich mich diebisch, die meisten der Sieben gepackt zu haben und mich nun auf den Weg zu beiden sechsten Gipfeln zu machen. Die Woche vor der Pyramide nutze ich nämlich zur Besteigung des Kosciuszko.

Reisebilder

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